München/Swisttal, den 4. 10. 2008
Der Krieg in Afghanistan nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Die Zahl der zivilen Opfer, die den Anschlägen des afghanischen Widerstandes sowie den regelmäßigen Angriffen der NATO-Kampfflugzeuge zum Opfer fallen, steigt von Tag zu Tag. Insgesamt sind dem Krieg am Hindukusch seit dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten schätzungsweise bis zu 50.000 Menschen zum Opfer gefallen. Sehen so Demokratie und Menschenrechte, Wiederaufbau und Entwicklung nach westlichem Muster aus?
Wir, Offiziere und Unteroffiziere des Arbeitskreises DARMSTÄDTER SIGNAL, fordern die Bundesregierung und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages erneut zu einem Strategiewechsel hinsichtlich ihrer auf breiter Front gescheiterten Afghanistan-Politik auf. Nehmen Sie Abschied von der Illusion, daß die Bundeswehr im Norden Afghanistans für Wiederaufbau und Entwicklung sorgen könnte, während die USA den Krieg an der "zentralasiatischen Front" (Zbigniew Brzezinski) aus geostrategischen Gründen immer weiter verlängern. US-Terror-Management in Afghanistan und Pakistan durch CIA und das US-Folterlager in Bagram vertragen sich nicht mit der bundesdeutschen Friedensmission am Hindukusch!
Deshalb fordern wir die Bundesregierung und alle Abgeordneten des Bundestages auf:
Wer Frieden in Afghanistan will, darf dort nicht Krieg führen, sondern muss mit friedlichen Mitteln die Herzen und Köpfe der Afghanen gewinnen! Die Bundeswehr ist längst schon nicht mehr Teil der Lösung, sondern Teil des Problems in Afghanistan. Mit jedem getöteten Afghanen steigen Terror und Gewalt - deshalb Schluss mit diesem irrsinnigen Krieg am Hindukusch!