Swisttal, 9. September 2009

Bundeskanzlerin Merkel "verbittet sich" voreilige Kritik zum Luftangriff in Afghanistan.

Alle Bürger, auch Soldaten (!), haben das Recht, den von einem deutschen Oberst befohlenen verhängnisvollen Luftangriff als schweren Fehler zu bezeichnen.

Für die im Arbeitskreis DARMSTÄDTER SIGNAL zusammengeschlossenen 150 kritischen Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr steht - keinesfalls voreilig (!) - fest:

Selbst wenn man trotzdem unterstellt, die Taliban hätten dennoch mit den Tanklastern nach Kundus fahren können, um dann das deutsche Camp zu bedrohen, so hätte man sie davon

Fazit:

  1. Der deutsche Oberst traf mit den ihn beratenden Offizieren eine verhängnisvolle Fehlentscheidung. Und
  2. klaffte zwischen der letzten Aufklärung und dem Waffeneinsatz eine ½-stündige Aufklärungslücke; viel Zeit, in der zivile Anwohner aus Neugier, oder um Sprit zu ergattern, den Unglücksort erreichen konnten. Und
  3. missachtete der Oberst den Befehl des amtierenden US-Generals McChrystal, zum Schutze der Zivilbevölkerung äußerste Zurückhaltung bei Einsätzen aus der Luft einzuhalten.

Der fehlerhafte Luftangriff

Die Zeit ist längst überfällig, mit einem von der Mehrheit des deutschen Volkes gewünschten schrittweisen, geordneten Rückzug der deutschen Soldaten aus dem Kriegsgebiet alsbald zu beginnen und mit wesentlich mehr ziviler Aufbauhilfe für Afghanistan "zu retten, was noch zu retten ist"!

Helmuth Prieß, Oberstleutnant a.D. (Sprecher)
Sprecher des Arbeitskreises DARMSTÄDTER SIGNAL
Das kritische Forum für Staatsbürger in Uniform