Das neue Weißbuch: PR-Coup statt Grundlagendokument
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Unser Grundsatz
Der Arbeitskreis respektiert die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil der Verteidigung unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auf der Basis des Grundgesetzes und des Völkerrechts.
Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Arbeitskreis Darmstädter Signal
– die kritischen Soldaten
Pressemitteilung
Bonn, 13.07.2016
Kritische Stimmen zur Sicherheitspolitik und Zukunft der Bundeswehr unter www.weissbuch.org
Das neue Weißbuch: PR-Coup statt Grundlagendokument
Keine breite zivilgesellschaftliche Beteiligung im Weißbuchprozess
Entgegen der Ankündigung der Bundesministerin der Verteidigung hat es im Verfahren zur Erstellung des neuen Weißbuchs der Bundeswehr leider keine breite Beteiligung der Zivilgesellschaft gegeben. Dies geht aus einer öffentlichen Erklärung des Arbeitskreises Darmstädter Signal, eines Zusammenschlusses kritischer Soldaten der Bundeswehr, hervor.
Darin wird vor allem bemängelt, dass regierungskritische Organisationen aus der Friedensbewegung, darunter auch das Darmstädter Signal, nicht zu Dialogveranstaltungen des Ministeriums mit Experten eingeladen worden seien. Die angekündigte breite Beteiligung sei vielmehr sogar der Zensur unterworfen worden, indem im Internet die angekündigte Kommentarfunktion zu den vom Ministerium veröffentlichten Punkten abgeschaltet war. Nur vereinzelte kritische Wortmeldungen und ausgesuchte Einsendungen seien vom Ministerium teilweise veröffentlicht worden, um das neue Weißbuch nach außen als Dokument der gesellschaftlichen Mehrheit darstellen zu können.
Die Federführung des Bundesverteidigungsministeriums bei der Weißbucherstellung ließe zudem, wie dem nun veröffentlichten Weißbuch zu entnehmen sei, erkennen, dass ein verengter Sicherheitsbegriff im Vordergrund stehe. Da es sich beim Weißbuch um ein Grundsatzdokument der deutschen Friedens- und Sicherheitspolitik in den nächsten Jahren handle, wäre eine Federführung des Bundeskanzleramtes für seine Erstellung sinnvoller gewesen. Die Ressortabstimmung sei kein adäquates Mittel, um die inhaltlichen Positionen des Außenministeriums und Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gleichwertig zu integrieren.
Ferner kritisiert das Darmstädter Signal, dass mit einschneidenden langfristigen Maßnahmen wie Aufstockung des Personals, Beschaffung neuer Waffen, sogar der Einrichtung eines neuen Organisationsbereichs im Ministerium bereits vor Veröffentlichung des Weißbuchs vollendete Tatsachen geschaffen worden seien, ohne zunächst für Klarheit über die Sicherheitsstrategie zu sorgen. Offenbar solle jetzt nur nachträglich legitimiert werden, was bereits entschieden worden sei.
Das Darmstädter Signal hat eine eigene Website www.weissbuch.org eingerichtet, um im offiziellen Dialogprozess leider kaum möglichen kritischen Stimmen zum Weißbuch eine öffentliche Plattform zu schaffen. Nur eine breite und in der Gesellschaft weitgehend konsensfähige Meinungsbildung sollte Grundlage für das künftige sicherheitspolitische Handeln sein.
Vorstand: Hauptmann Florian Kling (Sprecher)
FlorianKling@Darmstaedter-Signal.de
Dr. med. Margit Pissarek
Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose
Major a.D. Florian Pfaff
Stabsfeldwebel Holger Hüttel
www.darmstaedter-signal.de
Die Pressemitteilung als PDF-Dokument: 2016-07-13PM-Weissbuch.pdf
Titelbild: Shredder Dust by Flickr-Usercinefil_ under CC-License.
Veröffentlicht von mwengelke am Mittwoch, Juli 13th, 2016 @ 7:14AM
Kategorien: Positionen
[…] Das neue Weißbuch: PR-Coup statt Grundlagendokument Entgegen der Ankündigung der Bundesministerin der Verteidigung hat es im Verfahren zur Erstellung des neuen Weißbuchs der Bundeswehr leider keine breite Beteiligung der Zivilgesellschaft gegeben. Dies geht aus einer öffentlichen Erklärung des Arbeitskreises Darmstädter Signal, eines Zusammenschlusses kritischer Soldaten der Bundeswehr, hervor. Darin wird vor allem bemängelt, dass regierungskritische Organisationen aus der Friedensbewegung, darunter auch das Darmstädter Signal, nicht zu Dialogveranstaltungen des Ministeriums mit Experten eingeladen worden seien. Die angekündigte breite Beteiligung sei vielmehr sogar der Zensur unterworfen worden, indem im Internet die angekündigte Kommentarfunktion zu den vom Ministerium veröffentlichten Punkten abgeschaltet war. Nur vereinzelte kritische Wortmeldungen und ausgesuchte Einsendungen seien vom Ministerium teilweise veröffentlicht worden, um das neue Weißbuch nach außen als Dokument der gesellschaftlichen Mehrheit darstellen zu können. Quelle: Darmstädter Signal […]
[…] SIGNAL“, eines Zusammenschlusses kritischer Soldaten der Bundeswehr, hervor.“ → „Das neue Weißbuch: PR-Coup statt Grundlagendokument“, Presseerklärung am 13.07.2016 […]