„Pacem facere“ – Frieden schaffen!
Nächste Termine
Derzeit keine Termine festgelegt...
Unser Grundsatz
Der Arbeitskreis respektiert die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil der Verteidigung unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auf der Basis des Grundgesetzes und des Völkerrechts.
Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Der Dietrich-Bonhoeffer-Verein mahnt die politisch Verantwortlichen, Frieden zu schaffen. Wir benötigen einen glaubwürdigen Wechsel der deutschen Politik hin zu einer eindeutigen Förderung der Zivilen Friedensdienste für Versöhnungs- und Konfliktlösungsarbeit.
Mit Sorge erleben wir eine von der Bundesregierung zunehmend militärisch gestützte Außen- und Sicherheitspolitik. Längst sind Kriegseinsätze der Bundeswehr sowie Aufträge zur Militärausbildung fremder Truppen zur alltäglichen Praxis geworden.
Erschreckend sind die aktuellen Nachrichten, dass die Bundesregierung
- seit Januar 2016 das Projekt verfolgt, langfristig milliardenschwere Investitionen in Aufrüstung und Waffenmodernisierung, in kriegstaugliche Instrumente wie Kampfdrohnen, Panzer, Fregatten oder Satelliten zu verplanen;
- eine Politik der enormen Rüstungsexporte in alle Welt betreibt – auch in bekannte Krisen- und sogar in Kriegsregionen.
Beides halten wir im Sinne von Bonhoeffers Friedens- und Verantwortungsethik für unverantwortlich, denn vor allem Letzteres trägt zu weiteren Zerstörungen von Orten und Infrastruktur bei, verstärkt das Leid der Menschen in den Krisen- und Kriegsgebieten und fördert Flüchtlingsströme.
Bonhoeffer erkannte bereits in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts die Gefahren moderner technisierter Kriege. Solche Kriege hätten vernichtende Wirkung auf „Seele und Leib“ der Menschen.
Bonhoeffer warnte vor dem Wahn der Sicherheit durch Rüstung; das Ziel der Sicherheit führe zur Konkurrenz der Staaten und zur Spirale der Aufrüstung, zu einer „Welt, die fieberhaft rűstet, um durch Rűstung den Frieden zu gewährleisten, eine Welt, deren Götze das Wort „Sicherheit“, „sécurité“ geworden ist.“
Statt für den Krieg zu rüsten, sei es Aufgabe der Christen, für den Frieden zu beten und Frieden zu schaffen: „So gewiß wir das letzte pacem facere Gott anheimgeben, so gewiß sollen auch wir pacem facere zur Überwindung des Krieges.“
„Pacem facere“ verstand Bonhoeffer als Einsatz für Recht und Wahrheit: „In dieser Welt gibt es Frieden nur im Kampf um Wahrheit und Recht“. Denn wenn Menschen rechtlos werden, kann es keinen Frieden geben.
In seiner Friedensrede in Fanö forderte Bonhoeffer eine Ächtung des Krieges und Achtung gegenüber dem Gebot des Friedens. Die Welt solle „zähneknirschend das Wort vom Frieden vernehmen“.
Deswegen verweist der Dietrich-Bonhoeffer-Verein mit Bezug auf Bonhoeffers Verantwortungsethik auf die Notwendigkeit, diese Trends der Politik zu stoppen und eine Wende zu einer nachhaltigen Friedenspolitik herbeizuführen.
Der Dietrich-Bonhoeffer-Verein sieht als Aufgabe von Staat und Kirchen auch die Sorge um Flüchtende, die Linderung der Not in deren Heimatländern und die Gewährleistung ihrer Würde und Rechte.
Dies schafft einen gerechten Frieden und steht in der Tradition von Leben und Werk Bonhoeffers.
Damals wie heute ist Bonhoeffers Wort zu beachten: „Pacem facere“ –- Frieden schaffen!
– Resolution Nr. 47 des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins angenommen von der Mitgliederversammlung des dbv am 11.03.2016 in Erfurt.
Das Original-Dokument in PDF-Form steht hier zum Download-Bereit: Resolution 47_11.03.2016.pdf
Statue by Flickr-Usr Kamicatzen under CC-License
Veröffentlicht von mwengelke am Donnerstag, April 7th, 2016 @ 10:26AM
Kategorien: Meldungen