FAZ: Obama: Südsudan vor Bürgerkrieg
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Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Ein Artikel in der FAZ vom 21.12.13
Der US-Präsident warnt, dass Südsudan vor einem Bürgerkrieg stünde. Eine Transall der Bundeswehr hat am Freitag schon 55 Menschen nach Uganda ausgeflogen. Ein Mob von 2000 Jugendlichen der Ethnien Luo und Nuer hat den UN-Außenposten Akobo überrannt. Ein Dutzend Angehöriger der Dinka-Ethnie sei dabei getötet worden, teilte UNMISS mit. Die Kämpfe hätten sich auf die meisten anderen Provinzen Südsudans ausgeweitet. Die UN schickten 4 Hubschrauber nach Akobo, um ihre verbliebenen Soldaten herauszuholen, mehrere indische Blauhelme wurden inzwischen getötet. 35000 Menschen (vor allem Nuer ML) haben in UN-Einrichtungen Zuflucht gesucht. Uganda hat auf Einladung der südsudanesischen Regierung Soldaten nach Juba verlegt.ML
Hintergrund von ML: Präsident Salva Kiir ist Dinka, sein Rivale Riek Machar ist Nuer. Kiir hatte im Sommer die gesamte Regierung und seinen Rivalen Machar entlassen, hat aber inzwischen die Kontrolle über die Armee verloren. Die AU hat den ugandischen Präsidenten Museveni zum Vermittler ernannt, der gilt aber als Bundesgenosse von Kiir – und hat auf dessen Bitten hin Truppen nach Juba einfliegen lassen. Die Afrika-Expertin der SWP Annette Weber meint, dieser Konflikt könne mit Deeskalationsstrategien nicht mehr gelöst werden.
Dinka sind im wesentlichen Viehzüchter (langhornige Zebu-Rinder), bauen auch Mais und Hirse an, sie waren immer Raubzügen arabischer Sklavenjäger ausgesetzt und standen im Gegensatz zur arabisch geführten Regierung in Khartum. Die Nuer sind ein Hirtenvolk(Hauptsiedlungsgebiet südl. Malakal) leben mit den Dinka (v.a. westl. und südl. des Nuer-Gebiets) zwar zusammen in der Westnilotischen Sprachgruppe, aber Raubzüge gegen die Dinka waren über Jahrhunderte Tradition, schon die britische Kolonialmacht hatte das mit Strafexpeditionen beantwortet.
Veröffentlicht von mwengelke am Samstag, Dezember 21st, 2013 @ 4:02PM
Kategorien: Meldungen
Tags: Afrika, Sudan, Südsudan, UNO