FAZ: Leserbrief aus der Schweiz zu Volker Rühes „Deutschland muss führen“
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Der Arbeitskreis respektiert die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil der Verteidigung unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auf der Basis des Grundgesetzes und des Völkerrechts.
Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Am 30.01.14 entdeckte ich (ML) folgenden hochinteressanten Leserbief in der FAZ und schreibe ihn für den DS-Leser mal ab, über den Rühe-Artikel wurde auch beim Vortrag Befehlshaber Einsatzführungskommando in Mainz und bei der FAZ-Konferenz in Berlin gesprochen. Text lautet wörtlich:
DEN RESPEKT VOR DEM KRIEG WAHREN
Zur „Fremden Feder“ von Volker Rühe „Deutschland muss führen“ (FAZ v. 21.Januar): 100 Jahre nach Beginn des Ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs kann man nur entsetzt darüber sein, dass auch deutsche Politiker den Respekt vor dem Krieg verloren haben und sogar an die vorderste Front drängen. Schon 1992 hat Volker Rühe, zu jener Zeit noch deutscher Verteidigungsminister, in einem aufsehenerregenden Interview gefordert, man müsse die deutsche Gesellschaft Schritt für Schritt an Bundeswehreinsätze im Ausland gewöhnen. Kritiker sprachen damals von einer „Salamitaktik“. Diese „Salamitaktik“ ist mittlerweile beängstigend weit vorangeschritten, und alle Dämme drohen zu brechen, so dass deutsche Politiker glauben, sie könnten nun sogar schon fordern:“ Deutschland muss führen.“ Rühe findet es „unwürdig“, „unmoralisch“ und „uneuropäisch“, dass Deutschland noch zögert, in den Krieg zu ziehen. Dass es nach Afghanistan darum gehen werde, in Afrika Krieg zu führen, sagten mir Offiziersanwärter der Bundeswehrhochschule in Hamburg schon vor zwei Jahren.
In einem aktuellen Interview bestätigte der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat: „Die Bundeswehr ist immer vorbereitet auf solche Einsätze.“ Er fügte auch hinzu:“Ob wir, ob die deutsche Öffentlichkeit vorbereitet ist, das weiß ich nicht.“
Volker Rühe und einige andere mächtige Stimmen wollen da offensichtlich kräftig nachhelfen. Ich aber hoffe noch immer, das es in Deutschland ein kollektives Gedächtnis dafür gibt, was Krieg bedeutet, und dass die Menschen mit diesem Gedächtnis nicht tatenlos abseitsstehen, sondern dabei mithelfen, den Respekt vor dem Krieg auch in der deutschen Politik wiederherzustellen.
KARL-JÜRGEN MÜLLER, BAZENHEID, SCHWEIZ
Veröffentlicht von mwengelke am Donnerstag, Januar 30th, 2014 @ 6:39PM
Kategorien: Meldungen
Ja, ja: mancher deutsche Politiker ist eben auch älter geworden. Da will der eine oder andere dann unbedingt noch einmal an die Front. Und wenn man es selbst nicht mehr schafft, dann kann man ja die Jungen scharf machen. Wenns dann einmal angefangen hat, interessiert ja eh niemanden mehr , ob es vernünftige Gründe gab. Dafür gibts genügend Beispiele aus früheren und jüngeren Zeiten.