Nordwestradio: Interview mit Jürgen Rose zur Posttraumatischen Belastungsstörung
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Unser Grundsatz
Der Arbeitskreis respektiert die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil der Verteidigung unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auf der Basis des Grundgesetzes und des Völkerrechts.
Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Spiegel Online: Bundeswehr: Traumatische Störungen bei Soldaten bleiben oft unentdeckt:
Deutlich mehr Bundeswehrsoldaten als bislang angenommen leiden unter Belastungsstörungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Bundestags. Sie zeigt auch: Jeder fünfte Soldat startet bereits mit einer Störung in den Auslandseinsatz.
Jürgen Rose hat dazu in einem Interview mit dem Nordwestradio Stellung genommen. Hier können Sie das Interview nachhören.
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Veröffentlicht von mwengelke am Montag, Dezember 2nd, 2013 @ 8:16PM
Kategorien: Meldungen
Ein klares und überzeugendes Interview. Bei den psychischen Vorerkrankungen muss man wissen, dass sich die Bundeswehr dieser vor allem argumentativ bedient, wenn es darum geht, Ansprüche wegen Wehrdienstbeschädigung abzuwehren, wenn diese vom geschädigten Soldaten geltend gemacht werden. Vgl. dazu unbedingt: Timmermann-Levanas/Richter: Die reden – Wir sterben (Wie unsere Soldaten zu Opfern der deutschen Politik werden, Bonn 2010, Abschnitte: 3)Versorgung der Veteranen (Nach dem Überleben – Leben ohne Fürsorge, fatale Folgen für die Betroffenen) Das Buch kann man kaufen oder fast gratis bei den Landeszentralen bzw. Bundeszentrale Politische Bildung beziehen, hier in Hamburg liegen sie stapelweise. Das Buch wurde besprochen mit Rezensionen in der Handbücherei des Darmstädter Signals unter Kennbuchstaben D 17. ML
Ja, es ist nämlich auch leicht vorstellbar, dass jemand zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommt gerade dann, wenn er ganz normal ist, wenn ihm sittenwidriges Verhalten und Rechtsbruch abverlangt wird. Siehe auch Zitat aus dem Kölner Express in den Kommentaren zum Drohnenartikel.
Je mehr und je besser ich die Entwicklung, die ich während und nach den drei Afghanistaneinsätzen nahm verstehe, desto besser komme ich damit zu recht.
Fakt ist derzeit für mich:
Lebensgefahr zu erfahren, traumatisiert den Überlebenden.
Den psychischen Druck der Lebensgefahr ausgehalten zu haben sensibilisiert für das spätere Leben.
Wie und ob wir damit umgehen, kann niemand vorhersagen
Was aber klar ist:
Setzen wir uns diesen Situationen zu oft, in zu kurzen Abständen oder aber zu intensiv aus treten Veränderungen auf.
Ich kann akzeptieren, dass es Dinge gibt, die mich in den Einsätzen geprägt haben und auch meinen künftigen Lebensweg beeinträchtigen. Aber auf vieles kann ich kaum noch EInfluß nehmen, wenn es mich erreicht oder sich gerade wieder einmal auf mein Leben auswirkt.
Ich will dagegen aber keine Medikamente einnehmen, die mich lähmen. Ich brauche ein Umfeld, das sensibilisiert ist und akzeptiert, wenn mich die Vergangenheit einholt. Dieses Umfeld ist aber in der heutigen Leistungsgesellschaft nicht zu finden.
Das sind die Auswirkungen der PTBS..