FAZ: „Kleinere Brötchen“ – Neues NATO-Zeitalter ab 2014, wieder einmal
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Ein Artikel von Nikolaus Busse in der FAZ vom 31.12.13.
Nikolaus Busse gibt uns zum Jahresabschluss seine NATO-Sicht für 2014. Zuerst spricht er in der Überschrift von kleineren Brötchen, im Text dann später von sehr kleinen Brötchen. Er zitiert Generalsekretär Rasmussen, der jetzt Hilfe leisten wolle, bevor eine Krise ausbreche. Aus dessen Munde klinge das noch etwas ungewohnt, dieser Ansatz komme doch aus der Friedensforschung !
Mit dem Abzug AFG Ende 2014 ende die Strategie einer Vorwärtsverteidigung, die der Logik gefolgt wäre, die Kräfte des internationalen Dschihadismus an weit entfernten Orten zu binden, um die Anschlagsgefahr hierzulande zu verringern. Darin sieht er auch den Hintergrund des Hindukusch-Satzes von Struck 2003.
Nach dem Irak-Krieg sei den westlichen Regierungen bewusst gewesen, dass man Entwicklung nicht mit Waffengewalt erzwingen könne und Interventionen vom „heimischen Publikum“ nicht goutiert würden. Auch Libyen sei heute ein weitgehend gescheiterter Staat. „Erste Schritte“ einer neue Strategie solle es beim nächsten Gipfeltreffen 04. und 05. September 2014 in Wales geben, aber schon jetzt sei klar: Keine großen Expeditionskriege in absehbarer Zeit.
Es soll jetzt um „Hilfe zur Selbsthilfe“ gehen, im Klartext: Unterstützen beim Verfassen neuer Sicherheitsstrategien und Organisation der Verteidigungsministerien. Dafür würde man ein Dutzend Leute abstellen und das ganze fände dann wohl meist in Brüssel statt. Ganze Armeen will man überhaupt nicht mehr ausbilden. Busse wörtlich: Der Westen greift nicht mehr selbst ein, sondern „ermöglicht anderen“ die Konfliktlösung (zu Rüstungsexporten in diesem Zusammenhang verliert er kein Wort). Das müsse aber nicht immer funktionieren, wie man in Mali und Zentralafrika sähe. Aber selbst die Sichtweise der alten Kolonialmacht Frankreich hätte sich geändert: Paris wolle seine Truppen nur noch als Vorhut der jeweiligen einheimischen Friedenskräfte verstanden wissen.
Zu der durch diese Sicht vermittelten Stimmung passt das beigefügte Farbbild: Das Munitionslager bei Montabaur ist jetzt ein Kunst- und Kulturzentrum, hell ausgeleuchtete Bilder hängen im Bunker. ML
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Veröffentlicht von mwengelke am Samstag, Januar 4th, 2014 @ 2:13PM
Kategorien: Meldungen
Tags: Afghanistan, Hindukusch, Irak, NATO, Rasmussen