„Bei Naturkatastrophen, Unglücken oder wie derzeit in einer Pademie“ sollen die neuen Heimatschützer*innen  „helfen und zivile Institutionen… unterstützen“. Hört sich doch gut an, oder etwa nicht?  Warum aber um alles in der Welt sollen junge Leute, die sich für derart humanitäre Ziele interessieren und engagieren wollen, eine monatelange militärische Ausbildung durchlaufen? Warum sollen sie lernen, Mitmenschen „fachgerecht“ zu töten und Sach- und Kulturwerte ebenso fachgerecht zu zerstören? Nach der augenscheinlich plausibelsten Antwort auf solche Fragen stellt Frau Kramp-Karrenbauers Heimatschutzprojekt eine dumm-dreiste Mogelpackung dar: In dem humanitären Gewand verbirgt sich nur notdürftig das militärpolitische Interesse an der Nachwuchsgewinnung und -einübung in militärtypisches Denken und Handeln. Es geht eigentlich um einen militärischen Schnupperkurs, also um Kriegsvorbereitung vor der Kriegsvorbereitung im engeren Sinn. Und ganz nebenbei ist die weitere militärische Durchdringung der Gesellschaft zu erwarten, jetzt mit „Heimatschutzkompanien…, die in den nächsten vier Jahren an neue Heimatschutzregimenter angebunden werden sollen“ – und nicht zuletzt zur Aufstandsbekämpfung im Innern zu gebrauchen sind. Als ob das nicht genug der Zumutungen wäre, soll Kramp-Karrenbauers Missgeburt auf einen Namen hören, der fest und tief in der extrem rechten Begriffswelt verankert ist. Ob nun aufgrund sträflicher Naivität oder bewusst gewählt, mit einer solchen Assimilation an rechtes Milieu und rechte Mentalität wird die Frau Ministerin ganz sicher nicht mit dem Problem des Rechtsextremismus in den Reihen der Bundeswehr fertig werden.

Dr. Albert Fuchs, Meckenheim – 9. April 2021

Veröffentlicht von mwengelke am Montag, April 12th, 2021 @ 4:38PM
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