Soldaten brauchen keine Garnisonkirche
Nächste Termine
Derzeit keine Termine festgelegt...
Unser Grundsatz
Der Arbeitskreis respektiert die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil der Verteidigung unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auf der Basis des Grundgesetzes und des Völkerrechts.
Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Der Förderkreis Darmstädter Signal spricht sich entschieden gegen die Wiedererrichtung der Garnisonkirche und den Turmbau zu Potsdam aus. Hier die Erklärung vom 9. November 2020
SOLDATEN BRAUCHEN KEINE GARNISONKIRCHE
Seit 2008 existiert die Stiftung Garnisonkirche. Seitdem wirbt sie mit Unterstützung der Kirche Gelder dafür ein, die Garnisonkirche zu Potsdam wieder zu errichten. Gegenwärtig ist der Turm im Bau. Aber die Arbeit stockt. Das Geld ist alle. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat diesen Bau mit Kirchensteuergeldern unterstützt und soll ihn auch weiterhin unterstützen. Nach Worten des Gründers und Hauptbetreibers der Stiftung, Wolfgang Huber, soll die wiedererrichtete Garnisonkirche auch als Gedenkstätte für die ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten dienen.
Als aktive und ehemalige Soldaten vereint im Förderkreis Darmstädter Signal erklären wir:
Soldaten brauchen keine Garnisonkirche
Die Garnisonkirche zu Potsdam ist vom Tag ihrer Grundsteinlegung an unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. an ein Zeichen des deutschen Militarismus. Militarismus ist eine übersteigerte Wertschätzung staatlich tötender Gewalt, mit dem Ziel, alle anderen gesellschaftlichen und staatlichen Bereiche dafür zu instrumentalisieren. Die Garnisonkirche ist dafür ein Beweis, ist es doch dort gelungen das Christentum in den Dienst des Militärs zu stellen. Das brauchen wir nicht.
Die Garnisonkirche diente zur Verherrlichung von Eroberungs- und Kolonialkriegen. Der sogenannte Tag von Potsdam am 21. März 1933 ist kein Ausrutscher, sondern steht in einer ungebrochenen Tradition des Gebäudes. Mitgliedern der AfD diente der wiedererrichtete Turmbau zu Potsdam bereits zu ihrer Werbung. Das brauchen wir nicht.
Auch wenn Mitglieder des deutschen Widerstandes vom 20. Juli 1944 mit der Garnisonkirche verbunden waren, macht dies die Wiedererrichtung der Garnisonkirche nicht nötig. Dafür gibt es bessere und längst übliche Gedenkorte. Ein Gebäude, in dem Generationen von Soldaten eingeschworen worden sind, den Tod mehr als das Leben zu lieben und nicht darin ermutigt wurden, verbrecherischen Befehlen mit der Kraft ihres Gewissens zu widerstehen, das brauchen wir nicht.
Wir rufen dazu auf: Stoppt den Turmbau zu Potsdam. Wir brauchen keine Garnisonkirche zu Potsdam.
Veröffentlicht von mwengelke am Montag, November 9th, 2020 @ 2:25PM
Kategorien: Meldungen, Positionen