Tucholsky und die Roten Linien des Pazifismus
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Unser Grundsatz
Der Arbeitskreis respektiert die Rolle der Bundeswehr als Bestandteil der Verteidigung unserer demokratisch verfassten Gesellschaft auf der Basis des Grundgesetzes und des Völkerrechts.
Wir begleiten kritisch die Politik hinsichtlich des Auftrags der Streitkräfte, deren Bindung an Moral und Gesetze, die Umsetzung des Staatsbürgers in Uniform sowie nichtmilitärische Alternativen der Konfliktbewältigung.
Kurt Tucholsky (1890-1935), der ehemalige Kriegsfreiwillige des ersten Weltkriegs, Satiriker, Publizist und entschiedene Pazifist, ist seit dem 8. April 2018 Ehrenmitglied des Darmstädter Signals. Eine entsprechend enge Beziehung gibt es zwischen den Darmstädter Signal und der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft.
Keine Überraschung , daß in der jüngsten Ausgabe der Schriftenreihe der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft zum Thema :„Ist Tucholskys Verständnis von Pazifismus heute noch aktuell?“ gleich zwei Beiträge von Autoren erschienen, die auch dem Darmstädter Signal eng verbunden sind.
Der Beitrag von Professor Wolfram Wette: “ Ukraine -Krieg : Ursachen-Interessen-Aussichten“, greift den Aufruf des Historikers Peter Brandt vom 1. April 2023 “ Frieden schaffen“ und das dort genannte Ziel “ Es geht ums Erklären, ums Verstehen-als Voraussetzung dafür, wieder aus der Situation herauszufinden“ auf und liefert einen umfassenden Blick auf die Geschichte des Konflikte, eine Einschätzung der wesentlichen Kriegsparteien sowie ihrer Fähigkeit, den Krieg zu beenden. Er verweist darauf , dass Russland bereits in den neunziger Jahren, zu Jelzins Zeiten, darauf hingewiesen hat, dass mit der NATO Migliedschaft von Georgien eine Rote Linie überschritten würde.
In der Parole “ Nie wieder Krieg“ sieht er nach wie vor die Aufgabe nach dem Krieg in der Ukraine und auch im globalen Kontext.
Der zweite Beitrag stammt von Jürgen Rose. “ Mourir pour Kiew-Geoökonomische und politische Aspekte des Krieges in der Ukraine“ stellt unter anderem die Frage, ob der primäre Aggressor in diesem Krieg tatsächlich ein russischer war, wie es die Sicht , die das westliche politische und mediale Narrativ beherrscht, als einen ihrer wesentlichen Glaubenssätze wiedergibt. In der öffentlichen Diskussion wenig beachtete bzw. ignorierte Fakten wie OSCE Berichte aus der Zeit wenige Tage vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine, sprechen eine andere Sprache. So berichtet die OSCE Special Monitoring Mission to Ukraine (SMM) , daß bereits acht Tage vor dem russischen Einmarsch eine Artillerieoffensive der ukrainischen Armee auf die abtrünnigen Republiken im Donnbass begann. Die OSCE berichtete von einem Anstieg der registrierten Explosionen von einem Dutzend auf über 1400 binnen weniger Tage, insgesamt um das 115 fache bis zum 22. Februar 2022.
Die Zahl der willigen Koalitionäre übersteigt heute bereits deutlich die der Anti-Hitler-Allianz im Widerstand gegen Nazi-Deutschland. Damals sprach man von einem Weltkrieg. Welche Stufe ist also heute erreicht? Und, wieviel Zynismus steckt in der am 25.2.2024 durch die deutsche Aussenministerin in Brüssel ausgegebenen Parole:“ Wir werden Russland ruinieren!“ gegenüber den direkt in den Krieg Involvierten aller Seiten?
Kritisch und faktenbasiert nähert sich Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose der Klärung einiger offener Fragen, wie der nach den Anstiftern, in dem aktuellen Konflikt, der nicht nur reich an Missverständnissen, sondern auch an verbalen Entstellungen ist. Siehe unten.
Veröffentlicht von Margit Pissarek am Freitag, August 16th, 2024 @ 1:11PM
Kategorien: Meldungen, Positionen
Tags: Anna Haag, Anti-Hitler-Allianz, Aussenpolitik, Emanuel Todd, Jürgen Rose, Koalition der Willigen, Kriegsfreiwillige, Kurt-Tucholsky-Gesellschaft, OSCE, Peter Brandt, Russland, Rüstung, Satiriker, Tucholsky, Uraine, Weltkrieg, Wolfram Wette